Fast auf den letzten Tropfen…
Unser letzter Tank-Stopp war in Malta. Bis wir in Palma de Mallorca waren, haben wir etwa die Hälfte der Menge Diesel gebraucht. Unser Ziel war es, die nächste Tankfüllung in Gibraltar zu beziehen, da es da erheblich günstiger ist als anders wo. Also möglichst mit dem letzten Tropfen nach Gibraltar und die letzten 2 Meter zur Tankstelle rudern. Die Reservetanks hatten wir auch schon angezapft, als dann Dienstagmorgen der Alarm „Low Fuellevel“ hornte. Dabei waren wir nur noch 5 Stunden von Gibraltar entfernt. Arrrr… dann mussten wir halt kurz einen Boxenstopp in Benalmadena einlegen. Da befüllten wir die Tanks nur um so viel, dass es genau nach Gibraltar gelangt hat, um da dann ganz zu füllen. Hans-Bernhard und ich richteten uns für einen Filmabend ein. „Das Boot“ stand auf dem Programm, da das wohl sehr passend zu Gibraltar war. Unser Ziel war es, den Film fertig zu schauen, bis wir in Gibraltar einlaufen. Die Müdigkeit nach 2 Nächten mit wenig Schlaf strich uns dieses Vorhaben und wir mussten den Film im spannendsten Moment unterbrechen.
Im Alboranmeer vor Gibraltar ist das Vorkommen der Delfine und Tümmler, im Gegensatz zu den Balearen von 0 auf 100 gestiegen. Unzählbare Tiere schwammen gemeinsam in eine Richtung, wobei vereinzelte immer wieder komplett aus dem Wasser sprangen und andere sich unseren beiden Bootsrümpfen widmeten.
In der Bucht von Gibraltar angekommen, ist wieder besondere Vorsicht geboten, wegen der vielen Frachtern, Fähren und Tankern, welche da vor Anker liegen oder fahren. Nach dem wir wieder 3400 lt Diesel voll gebunkert hatten, ging die Fahrt auch gleich wieder weiter. Die Wetterlage stand noch gut für uns und bei einem leichten Ostwind fuhren wir durch die Verengung von Gibralter an Tarifa vorbei. Der starke Schiffsverkehr erfordert höchste Wachsamkeit. Es soll unsere letzte Nachtfahrt sein, bevor wir in Lissabon ankommen und da für 3 Tage in der Marina Cascais ruhen können. Ohne übertreiben zu müssen, betrug unsere durchschnittliche Reisegeschwindigkeit etwa 9kn. Auf der ganzen Strecke ab Tarifa bis Lissabon, hatten wir zu unserem Vorteil achterliche Wellen und Wind, also von hinten. Teilweise konnten wir dadurch mit 15kn die Wellen surfen. Es war eine sehr angenehme Schnellfahrt.